(Fortsetzung) 3. Die Theologie sucht immer den idealen Jesus. Sie achtet streng darauf,

dass das Jesus-Bild in jedem Zeitalter als Vorbild dienen kann. Deshalb muss es unbedingt politisch und kirchlich-dogmatisch korrekt sein. Als der Antisemitismus im 19. Jahrhundert weit verbreitet war, wurden Jesus häufig kritische Aussagen über das Judentum zugeschrieben. Das wäre heute undenkbar, heute erfordern die politische Korrektheit und die Vorbildfunktion Jesu, dass die Kirche Jesus als frommen Juden darstellt.
- Die Theologie bestreitet eine literarische Abhängigkeit der Evangelien von heidnischer antiker Literatur, um die Historizität der Erzählungen zu sichern (so das neue theologische Konzept des “erinnerten Jesus”).
5. Das Jesusbild der Theologie ist ohne den Bezug auf Gott nicht plausibel.