2.1.5.
Der erfolgreiche Befreiungskampf der Makkabäer gegen die Seleukiden war weniger religiös als vielmehr
Assur, Lehmziegelruine
politisch bedingt. Die Makkabäer/ Hasmonäer errichteten einen hellenistischen Staat auf jüdischem Boden, der im Konflikt mit den Römern seine politische Selbständigkeit verlor, unter Herodes und seinen Nachfolgern aber eine neue kulturelle Identität gewann.
1.5.9.
Zur Zeit des Herodessohns Antipas, des Fürsten von Galiläa (4 v. – 39 n. Chr.), hatte sich die Situation gewandelt. Antipas hatte
el Faijum, Lastesel
in Rom studiert und dort die Bedeutung schriftlich fixierter heiliger Texte kennen gelernt. Er hatte auch bei Dichterlesungen römische Dichter gehört und die Bedeutung der Dichtkunst für das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein der Römer kennen gelernt.
Erst in der Zeit der Herrschaft des Antipas, der in seinem Fürstentum keinen dem Jerusalemer Tempel vergleichbaren Tempel besaß, wurde von Rom die Idee übernommen, in dichterischen Texten die große Vergangenheit der Juden zu beschreiben, um den Juden eine kulturelle Identität auf der Basis einer nationalen Literatur zu geben.