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IV  7   Der große Aufstand

4.7.1.
Der große Jüdische Aufstand 66-70 n. Chr. erscheint im letzten Teil der Mosebücher, im Buch Josua, als die Zeit des Mosenachfolgers Josua

Kapernaum, Brotvermehrungskirche
Kapernaum, Brotvermehrungskirche

(=hebräische Form des Namens Jesus) und in den Königsbüchern als die Herrschaft des Königs Josia (Name nicht durch archäologische Urkunden belegt).

4.7.2.
In den biblischen Berichten über Josua und König Josia kann man die Ziele der Aufständischen erkennen. Josua erobert das Land Israel, beschneidet die Israeliten, feiert das Passah, opfert und verkündet das Gesetz.

König Josia muss keine Fremdherrschaft erdulden, findet das Gesetz und befolgt es, reinigt den Tempel von nichtjüdischen Göttern und nichtjüdischen religiösen Symbolen und feiert das Passa in reiner Form (2 Kön 22f).

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IV  2   Jesus

 4.2.1.
Jesus, der Statthalter und Gegenspieler des Fürsten Antipas, erhält viel Raum in den Geschichtsbüchern des Alten Testaments. Die historische

Garizim, samaritanische Moschee, Versammlungsraum
Garizim, samaritanische Moschee, Versammlungsraum

Person Jesus steht hinter folgenden literarischen Figuren im Alten Testament: Moses Bruder Aaron mit dem goldenen Stier, Moses Nachfolger Josua (Namengleichheit mit Jesus), der Prophet Elisa mit vielen an Jesus erinnernden Wundern, der Gottesmann in 1. Könige 13 mit einer Parallele zur Versuchungsgeschichte (Satan= Jerobeam I.= Antipas).

In der Erzählung Naboths Weinberg wird die Entlassung des Statthalters Jesus literarisch gestaltet, in 2 Kön 8 trauert Elisa wie Jesus in Markus 13,1-2 über die zukünftigen Zerstörungen der heiligen Stätte, in der Absalom-Erzählung liegt eine frühe Form der Passionsgeschichte vor (David= Antipas, Joab= Pilatus), ebenso im Beginn der Josef-Geschichte bis 1 Mose 37,20, wo Josef in eine Grube, d. h. ein Grab geworfen wird.