(2) Eine zweite Epochengrenze ist in den Jahren 68-70 n. Chr. anzusetzen.

Vulkan Pichincha, Kraterrand
Mit dem erzwungenen Selbstmord des Kaisers Nero endet 68 n. Chr. in Rom die kurze Epoche der Gottkaiser und zugleich die fast ein Jahrhundert währende Herrschaft der julisch-claudischen Kaiser aus der hochadeligen Familie des Augustus.
Im Vier-Kaiser-Jahr 69 n. Chr. gründet Vespasian die flavische Dynastie. Der neue Kaiser versteht sich nicht mehr als Gott, sondern als Mensch und verleugnet seine niedere Herkunft aus der italischen Provinz nicht.
In der flavischen Literatur erlebt das Epos, die Literaturform Homers und Vergils, mit den Dichtern Valerius Flaccus und Statius eine neue Blüte. Die Zeit bis Nero wird als eine abgeschlossene Epoche betrachtet, die es zu würdigen gilt und nach der eine Neubesinnung nötig ist.