Carel van Schaik und Karin Isler erläutern:

Festumzug, Cusco, Peru, 27. 8. 1989
Die vielleicht wichtigste Beschränkung der Hirngröße ist die Tatsache, daß Hirngewebe sehr stoffwechselintensiv ist und daher viel Energie verbraucht. Das Herz, die Leber und die Nieren brauchen zwar ähnlich viel Energie pro Gramm Gewebe, aber ihre Größe ist viel stärker vom Körpergewicht vorgegeben als die Hirngröße, d. h. sie variiert viel weniger zwischen den Arten. Andere Organe dagegen, Knochen, Muskeln, Haut etc. verbrauchen pro Gramm einen Bruchteil der Energie des Gehirns (…)
Dies bedeutet, daß es schwieriger ist, durch natürliche Auslese einen bestimmten Zuwachs der Hirngröße zu erreichen als z. B. einen äquivalenten Zuwachs an Muskelmasse oder der allgemeinen Körpergröße.
“266” weiterlesenEine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß der Organismus das Gehirn nicht vorübergehend stillegen kann, um Energie zu sparen, weil das Gehirn im Ruhezustand genau gleich viel Energie benötigt.
(Carel van Schaik und Karin Isler 2010: Gehirne, Lebensläufe und die Evolution des Menschen, in: Fischer/ Wiegandt: Evolution, S. 142-169, S. 153f)