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IV  8   Der Abschluss des Alten Testaments nach 70 n. Chr.

4.8.1.
Die Zerstörung Jerusalems und des Jerusalemer Jahwe-Tempels

Kapernaum, Brotvermehrungskirche, Mosaik
Kapernaum, Brotvermehrungskirche, Mosaik

er­schien vielen Juden als ein Epocheneinschnitt.

4.8.2.
Die einzelnen Schriften des Alten Testaments wurden nach 70 n. Chr. überarbeitet, ergänzt und abgeschlossen.

4.8.3.
Die Abgrenzung des alttestamentlichen Kanons erfolgte nach dem Ende des Bar-Kochba-Aufstands (nach 135 n. Chr.) und unter dem Einfluss der christlichen Kanonbildung.

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3.5.3.
Die Entscheidung des jüdischen Fürsten Antipas

Garizim, antike Ruinen
Garizim, antike Ruinen

für eine nationale jüdische religiöse und kulturelle Identität führte zur Entstehung der Literatur des Alten Testaments und zu einer jüdischen Identität auf Basis dieser Schriften.

3.5.4.
Das monarchistische Herrschaftsmodell mit der Konzeption des Messias als des idealen Monarchen zog verschiedene religiöse und soziale Gruppie­rungen an und führte über Jesus und die Apostel, die diese Gruppie­rungen anführten, zum Chris­ten­tum.

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1.3.4.
Öffentliche Bauten: Herodes der Große konkurrierte mit den Römern auf dem Feld der öffentlichen Bauten, überall im Land ließ

Theben West, Hatschepsut
Theben West, Hatschepsut

Herodes Festungen, Städte, Häfen, Tempel und Theater bauen. Das Tempelareal des Jerusalemer Tempels ließ Herodes so erweitern, dass es die Ausdehnung des Forum Romanum in Rom, des innerstädtischen römi­schen Tempelbezirks, erreichte.

1.3.5.
Nationale Literatur: Im Zeitalter der Herodeserben verlegten sich die Juden im Wettbewerb mit Rom auf das Feld der Literatur. Sie hatten bisher auf die Niederschrift ihrer kulturellen Überlieferung verzichtet und schufen nun eine neue nationale Literatur, die Schriften unseres Alten Testaments. Dabei orientierten sie sich an den römischen Schrif­ten der republikanischen Zeit, die auch in der Kaiserzeit noch hoch im Kurs standen.