Das Urchristentum ist eine zwangsläufige Erscheinung des 1. Jahrhunderts n. Chr. Das Aufkommen

des römischen Kaisertums und die damit verbundenen neuen sozialen Regeln erforderten eine Religion, die die neuen sozialen Normen religiös absegnen konnte. Das Zusammenleben vieler Völker und Kulturen im Römischen Reich beförderte Religionen, die für alle Kulturen annehmbar waren.
Hätte es das Frühchristentum nicht gegeben, hätte eine andere Religion dessen Stelle eingenommen. Ein Versuch in dieser Hinsicht wurde mit dem Kaiserkult in Kleinasien gemacht. Weil das Urchristentum eine notwendige Erscheinung des frühen Kaiserreiches war, kann und muss es als historisches Phänomen erforscht werden jenseits der theologischen Prämissen.