Die Ilias entstand nicht vor dem Abzug der Assyrer aus Kilikien,
Nord-Seymor, Galapagos
kaum vor 640 v. Chr. (so bereits Franz Dornseiff in der Einführung zu M. Riemschneiders großartigem Homerbuch, S. 10). Die schnelle Verbreitung verdankte das Epos aber vor allem seiner Bedeutung als Sternkatalog.
die traditionelle Geschichten weitergibt, er hat auch keine irgendwie mündlich bereits vorhandene Dichtung in die Schriftform überführt.
Homer ist auch nicht das einsame Genie, das eine großartige Dichtung aus dem Nichts hervorbringt. vielmehr hat er die aktuelle Geschichte vom Untergang einer großen Kultur, die er erzählen will, in die heroische mykenische Frühzeit versetzt, um sie zu überhöhen und zu verfremden.
(ca. 300 – 245 v. Chr.) einen poeta doctus nennt: ein Dichter, der mit Gelehrsamkeit brilliert (so vor ihm schon der assyrische Autor des „Achten Feldzugs“ Sargons).
Das Epos wird zur Enzyklopädie des Wissens der Zeit. Homer bringt – ganz so wie später Vergil – eine Fülle von Anspielungen auf die zeitgenössische Geschichte (siehe Schrott) und auf die Werke des noch wesentlich assyrisch geprägten literarischen Kanons in sein Epos ein.
oder bei festlichen Anlässen Episoden aus der Ilias vortrug, war so gemischt wie das Epos vielschichtig ist.
Die äußere epische Handlungsschilderung war für das allgemeine Publikum, die gebildeten Bürger und die politischen Entscheidungsträger, verständlich und der Vortrag eine Veranstaltung, die kulturelle Identität stiftete.
Als die assyrischen Machthaber zwischen 650 und 630 v. Chr. aus Kilikien abzogen,
Kandelaberkaktus, Santa Cruz, Galapagos
wurden Homer und seine Schreiberkollegen arbeitslos. Sie pflegten die Dichtkunst und gaben Unterricht, vorzugsweise in Sternkunde, um aus hungrigen Landratten navigationssichere Seeleute zu machen.
Beim Unterricht in Sternkunde halfen ihnen die vorzüglichen astronomischen Sterntafeln der Assyrer, mit deren Hilfe Thales von Milet später die Sonnenfinsternis vom 28. Mai 585 v. Chr. voraussagen konnte.
Zurück zu Schrotts These vom Kulturbuchhalter Homer:
Tiquila, Bartolomé, Galapagos
Schrott sieht richtig, dass die Griechen des 7. Jahrhunderts noch keine Kulturnation sind, die sich an Homers Schlachtenschilderungen nur ergötzen wollen. Deshalb misstraut er zu Recht der Idee vom schöngeistigen Dichter Homer.
Die Frage ist: Warum haben die Griechen dennoch ihren Homer von Anfang an so heiß und innig geliebt? Nur wegen der Prophezeihung künftiger griechischer Größe?
der trickreich agierenden Hera und ihren tapferen griechischen Kämpfern zu und sanktioniert damit den Übergang des geschichtlichen Handlungsmomentes in Kilikien von den Assyrern zu den kilikischen Griechen als göttlich vorherbestimmt.
nach der zeitgenössischen Adelswelt. Zeus versteht sich wie der assyrische Großkönig als Vollstrecker des unabwendbaren Schicksals.
Die einzelnen Götter agieren wie die Fürsten der kilikischen Kleinstaaten mit relativer Unabhängigkeit, ohne das schicksalhaft vorherbestimmte Geschehen letztendlich beeinflussen zu können.
Aus dem beobachteten historischen Geschehen wird bei Homer
Riesenlandschildkröte, Darwin-Station, Galapagos
ein von den (Sternen-) Göttern herbeigeführtes unabwendbares Schicksal. Homer gestaltet sein literarisches Troja zwar nach dem kilikischen Karatepe (Schrott), seine Botschaft ist aber wie die der israelitischen Propheten gegen Assur gerichtet.
Bei Homer wird aus dem großstädtisch geprägten Assyrien
Riesenlandschildkröte, Darwin-Station, Galapagos
die mächtige Stadt Troja, aus dem Brauch der Assyrer, Frauen als Kriegsbeute zu entführen, die Entführung Helenas, aus dem Schlachtentod Sargons II. der Tod des trojanischen Helden Hektor.
Aus Sargons Vater und Vorvorgänger Tiglatpilesar III. wurde der greise trojanische König Priamos, aus Sargons Bruder und Vorgänger, dem nur kurz regierenden Salmanasser V., der Kilikien zu einer assyrischen Provinz machte, der unheldische Paris, der mit dem Raub der Helena den Kriegsgrund lieferte.
Die Ilias beginnt mit dem Gottesfrevel eines Belagerungsheeres
Rápida, Galapagos
und der göttlichen Strafe dafür. Das Epos endet damit, dass ein weiterer Verstoß gegen ein göttliches Gebot, nämlich die Verweigerung einer Bestattung, beendet und die Bestattungszeremonien ausgeführt werden.
in das assyrisch besetzte Kilikien des Schicksalsjahres 705 v. Chr. In dem langen Krieg zwischen den Griechen Kilikiens und der assyrischen Großmacht ist eine Wende absehbar.
Zu Beginn seines Feldzuges triumphiert der Großkönig noch, aber seine Tage sind gezählt. Die Ilias schildert die mehrwöchige Vorgeschichte der verheerenden Niederlage und des ruhmlosen Todes des assyrischen Königs Sargons II. (in der Ilias: der trojanische Held Hektor), dessen Leichnam unbestattet in der Hand seiner Feinde zurückbleibt.
Homer, der polyglotte junge Grieche in der assyrischen Schreibstube,
Pinguin, Isabela, Galapagos
der alles las, was er in die Finger bekam, sah schon um 650 v. Chr. im ehrlosen Tod Sargons II. und in den religiösen Selbstzweifeln der assyrischen Elite den Anfang vom Ende der assyrischen Macht.
Hellsichtiger als andere erkannte er das nahe Ende der assyrischen Kultur, später als Epiker rief er die Griechen als die wahren Erben Assurs aus.
Im Jahre 705 v. Chr. besiegten und töteten die Kimmerer
Flamingo, Rápida, Galapagos
den assyrischen König Sargon II. in einer Schlacht, die wohl so ähnlich ablief wie die Niederlage des römischen Feldherrn Varus im Jahre 9 n. Chr. beim heutigen Kalkriese.
Sargon blieb unbestattet auf dem Schlachtfeld liegen, In Assyrien entstand daraufhin die zwölfte Tafel des GilgameschEpos, man diskutierte heftig deren Thema, das Schicksal des unbestatteten toten Kriegers.
Der römische Dichter Vergil nutzte den großen Homer
Bindenfregattvögel, Nord-Seymor, Galapagos
als Vorlage, um für seine Zeitgenossen den neuen Geist des augusteischen Rom auszudrücken.
Der Evangelist Markus hat die Schönheit des homerischen Schemas benutzt, um die christliche Überlieferung für seine Mitchristen in eine leicht erinnerbare und erzählbare Form zu bringen (siehe dazu meine Leserbrief in der FAZ vom 5. Februar 2008).
bei dem assyrischen Großkönig Assurbanipal (668-630 v. Chr.) und seiner große Bibliothek in Ninive. Assurbanipal hat die gesamte damals bekannte Literatur in seiner Hauptstadt Ninive gesammelt, die er zur Nachfolgerin der 689 v. Chr. zerstörten Kulturmetropole Babylon machen wollte.
Raoul Schrott zeigt in seinem Buch „Homers Heimat“
Kormoran, Fernandina, Galapagos
die Verwurzelung der Geschichten der Ilias in Kilikien, in den griechischen Städten Kilikiens. Diese griechischen Städte wurden im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. von der Expansion des assyrischen Reiches bedroht und setzten sich erfolgreich zur Wehr.
(5)Die Verbreitung verdankt die Ilias ihrem Charakter als astronomisches Lehrgedicht, als Sternkatalog, mit dessen Hilfe den Griechen, die damals die Seefahrt erlernten, ein sicheres Navigieren auf hoher See möglich war.