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Sprache 2: Die Sprache des Markus ist situationsbedingt

Hamburger Hafen, Großsegler, 16. 7. 1989
Hamburger Hafen, Großsegler, 16. 7. 1989

wie die der Dichterkollegen seiner Zeit. Von den altertümlichen Sep­tua­­ginta-Zita­ten über feierliche Worte einer Gottesstimme bis zur Beschrei­bung alltäglicher Situationen wie des Kranken auf einer ein­fachen Matratze, 2,19, reicht die Sprache des Markus.

Ein unreiner Geist nennt sich mit dem lateinischen Begriff Legion, weil er mit seinen Spießgesellen so zahlreich auftritt wie die Soldaten einer römischen Legion, 5,9.

Der Ausländer Pilatus nennt Jesus einen König der Juden, 15,26, weil er zwischen den einzelnen Regionen Palästinas nicht unter­scheiden kann.

Die mit dem Land vertrauten Spötter unter dem Kreuz wissen es besser, sie nennen Jesus den König von Israel, weil Jesus und seine Anhänger aus den nördlichen Regionen Palästinas, dem alten Israel, stammen.

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