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11. Jesus als Gott: Das kirchliche und zum verbindlichen Dogma erhobene Denkmodell der Gottheit Jesu

S. Augustin, Quito, Ecuador
S. Augustin, Quito, Ecuador

ist das philosophische Modell der vollständigen Trennung der menschlichen und der göttlichen Natur Jesu. Dieses Modell entsprach der religiösen Verehrung des Kaisers Augustus, dessen Menschsein nie in Zweifel gezogen wurde.

Vielmehr sah man im Wirken des Augus­tus als Mensch für Frieden und Wohlstand das gnädige Wir­ken der göttlichen Mächte und wies dem Augustus in der religiösen Verehrung einen Rang unter den Göttern zu.

Im Dogma der Kirche blieb die menschliche Natur Jesu philo­sophisch unangetastet. Dazu gehörten und gehören sein Leiden und seine Eingebundenheit in die Zusammenhänge von Ur­sachen und Wirkungen seines irdischen Lebens, die erforscht und erklärt werden dürfen und können.

Im Wirken des Men­schen Jesus sahen die Christen – wie die Heiden bei Augustus – das gnädige Wirken der Gottheit und wiesen ihm in der religiösen Praxis von Anfang an den Rang eines Gottes zu.

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