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6.       Die Amtsübernahme

Die Einsetzung des Statthalters Jesus in Galiläa und Peräa erwies sich für Antipas

Vulkan Pichincha, internationale Seilschaft
Vulkan Pichincha, internationale Seilschaft

als kluger Schachzug. Scheiterte Jesus, dann konnte Antipas ihn als den Schuldigen entlassen und hatte eine weiße Weste. Hatte Jesus Erfolg, konnte der Tetrarch sich den Erfolg als seinen Verdienst anrechnen.

Man kann die erwei­terte Versuchungs­geschichte bei Matthäus und Lukas als eine Art Anstel­lungs­vertrag ansehen. Es werden drei Themen ange­spro­­chen: 1. Brot, 2. Herrschaft, 3. persönliche Sicherheit.

In der Erzählung ist jeweils Jesus selbst der Nutznießer, in der histo­rischen Situation sollte er die Vorteile an die Bevölkerung weiter­geben. Es ging um die Herrschaftssicherung für den Fürsten Antipas, die Beschnei­dung der Macht der Aristokratie und die Gewinnung der unteren sozialen Schichten als Machtbasis für die Monar­chie.

Zu 1: In der Antike lautet die Regel Nr. 1 der Macht­siche­rung: Vermeide Hungeraufstände. Sozialpolitik war Versorgung mit ausreichen­dem und dadurch preiswertem Getreide.

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