Erläuterung:
Vielleicht ebenso beachtlich ist, daß, sobald vor mehr als 100 000 Jahren das Stadium des Homo sapiens einmal erreicht war, kein weiterer nennenswerter Zuwachs in der Gehirngröße mehr stattfand.

Schilf-Boot, Titicaca-See, Peru
Aus welchem Grunde die Auslese dem primitiven Menschen zu einem solch perfekten Gehirn verholfen haben sollte, daß es 100 000 Jahre später die Leistungen eines Descartes, Darwin oder Kant oder die Erfindung des Elektronengehirns und die Reisen zum Mond oder die literarischen Schöpfungen eines Shakespeare oder Goethe erlauben sollte, ist schwer zu verstehen.
(Mayr 2002, S. 501)
Hat Ernst Mayr Recht mit der Aussage vom perfekten Gehirn des Homo sapiens, fragte ich oben. Jetzt gibt es die Antwort: Ja und Nein. Er hat Recht, weil das menschliche Gehirn mit der Netzfähigkeit sozusagen ein Wundermittel gefunden hat, um sich über das Netz unbegrenzte Gehirnkapazitäten zu erschließen.
Aber Mayr hätte nicht Recht, wenn man die Aussage so verstehen würde, dass das Gehirn eines Descartes, Darwin oder Kant allein die großen Leistungen erbracht hätte, ohne die Hilfe des menschlichen Netzwerks an klugen Vorläufern, kritischen Zeitgenossen, interessierten Diskussionspartnern usw.
Das Ende des Gehirnwachstums der Hominiden ist ein paläoanthropologisch überprüfbarer Sachverhalt, der mit dem Auftreten des modernen Homo sapiens verbunden ist.
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