Das Ende des Gehirnwachstums beim Auftreten des Homo sapiens

Palastviertel, Machu Picchu, Peru
vor ca. 250 000 Jahren hat also nichts damit zu tun, dass das Gehirn im Unterschied zu den früheren Hominidengehirnen perfekt gewesen wäre (Mayr), auch die Idee eines nahtlosen Übergangs von der genetischen Anpassung zur kulturellen Tradition (Habermas) halte ich für eine unzulässige Vereinfachung,
die dem Epochenwechsel beim Ende des Größenwachstums des menschlichen Gehirns nicht genügend Rechnung trägt. Hier sind weitere Zwischenschritte gedanklich nötig und noch zu beschreiben, die die Entwicklung plausibel machen.
Die Verlängerung des Gehirnwachstums in das erste Jahr nach der Geburt verteuert das menschliche Gehirn weiter und führt zu dem Problem, wer die Kosten dafür aufbringen kann.
Die Mutter allein kann die erhöhten Kosten wohl nicht aufbringen, so dass weitere Helfer erforderlich sind. Wenn wir von einer Paarbindung und von einer Familienstruktur ausgehen, kommen als weitere Helfer der Vater, dazu andere Familienmitglieder wie z. B. ältere Geschwister infrage.
Kristen Hawkes hat die Rolle der Großmütter untersucht und auf die Bedeutung der Menopause aufmerksam gemacht. Infolge ihrer eigenen Unfruchtbarkeit nach der Menopause sind die Großmütter in der Lage, ihre Arbeitskraft den Enkelkindern zugute kommen zu lassen.
Carel van Schaik und Karin Isler sehen in ihrem schon zitierten Aufsatz in der gemeinschaftlichen Fürsorge für die Kinder ein zentrales Element, um die erhöhten Kosten des Gehirnwachstums und der langen Kindheit zu tragen.