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(3) Zorn und Versöhnung:

Homer führt uns mit seinem Epos

Rápida, Galapagos
Rápida, Galapagos

in das assyrisch besetzte Kilikien des Schicksalsjahres 705 v. Chr. In dem langen Krieg zwischen den Griechen Kilikiens und der assyrischen Großmacht ist eine Wende absehbar.

 

Zu Beginn seines Feldzuges triumphiert der Großkönig noch, aber seine Tage sind gezählt. Die Ilias schildert die mehrwöchige Vorge­schichte der verheerenden Niederlage und des ruhmlosen Todes des assyrischen Königs Sargons II. (in der Ilias: der trojanische Held Hektor), dessen Leichnam unbestattet in der Hand seiner Feinde zurückbleibt.

 

Als Einleitung wählt Homer die Ereignisse des Jahres 701, als ein anderer assyrischer Großkönig, Sanherib, vor Jerusalem scheitert, weil er wegen einer Seuche in seinem Heer die Belagerung abbrechen muss.

 

Wie der historische Sargon, so kämpft der epische Hektor einen aussichtslosen Kampf, die Auseinandersetzung um seine Leiche nimmt aber – im Gegensatz zu dem historischen Vorbild – ein versöhnliches Ende.

 

Wie der historische Großkönig Sanherib, so muss im Epos der Anführer der Griechen, König Agamemnon, seine Belagerungs­absicht wegen einer Seuche in seinem Heer aufgeben, anders als bei Sanherib wird ihm aber der spätere Sieg verheißen.

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