Mein Leserbrief vom 5. Februar 2008 (3. Fortsetzung):

Schrott ist zuzustimmen, wenn er den Bogen zum Gilgamesch-Epos spannt: Auch dort geht es um das Ende einer Zeitalters. Es ist das Zeitalter des Sternbilds Stier, des Himmelstiers, den Gilgamesch in der Mitte des Epos (Tafel VI) tötet.
Das Gilgamesch-Epos ist um 2000 v. Chr. entstanden, es bildet den Übergang vom Stier- zum Widderzeitalter ab. Von hier spannt sich der Bogen über Homer hinaus bis zum christlichen Mythos.
Am Ende des Widderzeitalters stirbt Christus als Passahlamm (1. Korintherbrief 5,7), seine Nachfolger, die „Fischer“ um Petrus, verkünden ein neues Zeitalter mit dem Fisch als Symbol. Wieder wird der astronomisch beobachtete Wechsel des Frühjahrssternbildes im Mythos verarbeitet.
Literarisch wird nun Homer selbst zum Maß aller Dinge. Der Verfasser der ältesten christlichen literarischen Schrift, des Markus-Evangeliums, kann sich so wenig wie der Römer Vergil der literarischen Konvention seiner Zeit entziehen und gestaltet sein Evangelium als kleine epische Dichtung nach dem großen Vorbild der Ilias.
Wie man die Ilias nicht ohne das Gilgamesch-Epos verstehen kann, sowenig kann man das Markus-Evangelium ohne Homer verstehen.