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5.12.7.
Für Paulus war das Christentum nicht mehr politische Bewegung wie

Patmos, Skala
Patmos, Skala

für die Christen in Palästina, sondern eine bloße Religion, die den einzelnen Menschen und seine persönliche Lebensführung betraf.

5.12.8.
Der Kern der Differenzen zwischen Judenchristen und Heiden­christen betraf nicht irgendwelche jüdischen Kultvorschriften. Es ging um die Anerkennung der staatlichen Ordnung. Paulus verdeutlicht das in Römer 13,1: seid untertan der Obrigkeit, die Gewalt über euch hat.

Für Jakobus, Johannes und Petrus war die messianische Botschaft eminent politisch und Römer 13,1 nicht akzeptabel. Sie bezahlten dies mit ihrem Leben. Für Paulus und die Heidenchristen war Römer 13, 1 die Vorbedingung der bürgerlichen Existenz ihrer christlichen Gemein­den.

5.12.9.
Jesus ist für Paulus nicht mehr ein politischer Messias, der Gedanke, dass Paulus (wie die Palästinenser) danach gestrebt hätte, Jesus als politischen Messias zu beerben, ist abwegig.

Jesus ist für Paulus ein religiöser Messias, das Reich Gottes eine ideelle bzw. zukünftige Größe. Die erwartete Umwandlung auch der politischen Welt ist allein Gottes Sache und kann durch politische Aktionen der Christen nicht beein­flusst werden.

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