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5.5.14.
Die Deutung des Todes Jesu als Verrat: Judas. Josephus nennt die Christen Söhne Judas’ des Galiläers, weil er die Christen pauschal der Aufstandsunterstützung bezichtigt. In den

Masada, Touristen
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christ­lichen Quellen ist es umgekehrt: Die Beziehung zwischen den Christen und Judas wird nicht geleugnet, aber Jesus ist der Patron und die Aufständischen sind nur Schüler, und zwar unwürdige, weil sie den Feinden Jesu einen Grund liefern, ihn zu töten.

Auch die Meinung der Aufstän­dischen wird in den Evangelien nicht verschwie­gen: In der Szene Verleugnung des Petrus (Mk 14,66ff par) wird Petrus aufgrund seines galiläischen Dialekts als Teilnehmer am Aufstand Judas’ des Galiläers gekennzeichnet, es wird ihm Verrat an der Sache Jesu, die mit der Sache der Aufständischen gleichgesetzt wird, vorgeworfen.

Die Kreuzi­gung von Jakobus und Petrus zeigt, dass die palästinen­sischen Jesus-Bewegun­­gen durchaus nicht immer gewaltfrei waren und die Zusam­men­arbeit mit den Aufständischen nicht grundsätzlich ablehnten. Das änderte sich erst nach dem Ende des jüdischen Aufstands 70 n. Chr.

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