5.2.15.
Ca. 32 n. Chr. wurde Jesus auf Betreiben der neuen Gattin des Fürsten Antipas entmachtet. Was in den Evangelien

zur Passionsgeschichte gehört, ist im Alten Testament als eigene kleine Erzählung überliefert: die Auseinandersetzung Jesu mit den Juden und die Verurteilung wegen Gotteslästerung.
In der Erzählung von Nabots Weinberg (1 Kön 21) spiegelt sich die Auseinandersetzung der neuen Gattin des Antipas mit dem Statthalter Jesus. Die machtbewusste Herodias (=Isebel) neidet dem Statthalter Jesus seinen Einfluss auf Antipas (=Ahab) und erreicht die Verurteilung und Hinrichtung Nabots (=Jesu).
Jesus konnte sich zwar ins Exil nach Tyros retten, aber seine Karriere als Politiker war beendet, Mk 7,24-30 par. In der neutestamentlichen Erzählung ist bei Markus und Matthäus aus dem Streit zwischen Herodias und Jesus eine Diskussion darüber geworden, ob Jesus, der in Tyros weilt, mit seinen Heilkräften auch einer nichtjüdischen Frau (wie der Herodias) und ihrer Tochter helfen dürfe.