5.1.5.
In der christlichen Überlieferung erscheint Antipas, obwohl ungenannt, in der Erzählung vom Stern und vom Kindermord von Bethlehem.

Antipas war es, auf dessen zukünftiges Königtum die Sternerscheinung nach Ansicht der Astrologen hinwies, und Antipas war es, der dem Kindermord von Bethlehem entging.
Als im Jahre 7 v. Chr. sich Jupiter und Saturn dreimal am Himmel annäherten (eine große Konjunktion), sahen die Astrologen der damaligen Zeit darin einen Hinweis auf einen neuen jüdischen König.
Der alte Herodes fürchtete, dass seine Söhne die Prophezeihung zu einem Umsturz ausnutzen konnten und tötete die an seinem Hof weilenden Mariamnesöhne Alexander und Aristobul im selben Jahr. Antipas entging wie seine Brüder Archelaos und Philippus dem Tod nur, weil er sich zur Ausbildung in Rom aufhielt.
5.1.6.
Erst später wurde die Erzählung vom Stern und vom Kindermord von Bethlehem auf Jesus übertragen. Herodes hatte ja von Jesus nichts zu befürchten, weil Jesus in der Thronfolge der Herodianer nicht vorkam.
Erst als Jesus selbst als Messias verehrt wurde, konnte man die alte Erzählung auf ihn umdeuten. Auch Jesus war im Jahr 7 v. Chr. zur Ausbildung in Rom und somit außer Reichweite des Herodes.